17 Dez. Lactoseintoleranz
Vertrage ich Lactose? Sollte ich meinen Kaffee besser mit lactosefreier Milch trinken? Sind lactosefreie Produkte grundsätzlich gesünder? Eine Frage, die sich angesichts der Flut lactosefreier Produkte, immer mehr Menschen stellen.
Lactoseintoleranz
Der Zucker in der Milch wird Lactose genannt. Kann Milchzucker nicht richtig verdaut bzw. abgebaut werden, spricht man von einer Lactoseintoleranz. Das sieht dann wie folgt aus:
Lactose ist ein Zweifachzucker, der im Dünndarm von dem Enzym Lactase in Glukose und Galactase zerlegt und über die Darmschleimhaut ins Blut aufgenommen wird. Liegt ein Lactasemangel vor, gelangen große Mengen Milchzucker unverändert in den Dickdarm. Dort werden Sie von Darmbakterien fermentiert. Das führt zu starken Verdauungsbeschwerden.
Symptome
Blähungen, Koliken, Übelkeit oder gar Erbrechen sind typische Symptome. Zusätzlich wird durch osmotische Effekte Wasser in den Darm gezogen, was regelmäßig zu milden bis starken Durchfällen führt.
Parallelen zu anderen Intoleranzen
Eine Lactoseintoleranz weist technisch gesehen somit Merkmale einer Histaminintoleranz und einer Fructoseintoleranz auf. Histaminintoleranz, weil der mangelnde Histaminabbau oftmals auch auf einen Enzymmangel zurückzuführen ist und Fructoseintoleranz, weil bei dieser Unverträglichkeit ebenfalls unverdaute Zuckermoleküle im Dickdarm abgebaut werden und dort zu Beschwerden führen.
Natürliche Lactoseintoleranz
Ab dem 3. Lebensjahr – wenn ein Kleinkind von der Natur aus nicht mehr auf die Versorgung mit Muttermilch angewiesen ist – nimmt die Lactaseproduktion stetig ab. Als Folge werden Milchprodukte nicht mehr optimal verdaut. Eine Lactoseintoleranz ist somit eigentlich ein ganz natürlicher Zustand. Aufgrund des unnatürlich hohen Milchverzehrs im Erwachsenalter haben sich einige Menschen/Populationen der Evolution des Milchverzehrs insoweit angepasst, als dass sie ausreichend Lactase produzieren. Ein Großteil der Weltbevölkerung reagiert jedoch (natürlicher Weise) ab einer gewissen Verzehrmenge mit Verdauungsbeschwerden.
Erworbene Lactoseintoleranz
Neben dieser natürlichen Lactoseintoleranz, existiert noch die erworbene Lactoseintoleranz. Sie ist häufig Begleiterscheinung bei Menschen mit akuten oder chronischen Magen-Darm-Erkrankungen. In diesem Fall können die in der Darmschleimhaut befindlichen Laktase-bildenden Zellen kaum noch Lactase bilden. Eine ganzheitliche Darmsanierung mit einer individuell geeigneten Ernährungsumstellung kann zur Heilung der Darmschleimhaut und einer verbesserten Verträglichkeit beitragen.
Unnötiger Verzicht begünstigt Lactoseintoleranz
Wer ohne Not komplett auf Lactose verzichtet, läuft allerdings Gefahr erst recht eine Lactoseintoleranz zu entwickeln. Denn wenn keine Lactose konsumiert wird, stellt der Körper auch die Lactaseproduktion weiter ein. Wer also Milch gut verträgt, darf seinen morgendlichen Kaffee weiter mit ganz normaler lactosehaltiger Milch trinken.
Andere Gründe für Unverträglichkeit
Darüber hinaus kann neben der Lactose auch die in der Milch enthaltenen Eiweisse oder der schleimbildende Effekt Milchprodukte unverträglich werden lassen. In diesem Fall verschafft allerdings auch die lactosefreie Milch keine finale Verbesserung.
Sie sind sich nicht sicher, ob Ihre gesundheitlichen Beschwerden auch auf den Konsum von Milchprodukten zurückzuführen ist? Gerne berate und begleite ich Sie hinsichtlich geeigneter Diagnostik und Therapiemöglichkeiten. Vereinbaren Sie einfach ein Kennenlerngespräch über das Kontaktformular oder rufen Sie mich persönlich an. Ich freue mich auf Sie!
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